Wie lässt sich darstellen, welche Prozesse in den Organen und im Gewebe des Körpers gleichzeitig vor sich geht? Mit einem 3-D-Scanner, genannt Explorer. Innerhalb einer Sekunde macht der medizinische Scanner ein dreidimensionales Ganz-Körper-Bild. Die ersten Aufnahmen sind jetzt erstellt worden. Es ist eine Idee der Wissenschaftler Simon Cherry und Ramsey Badawi von der University of California in Davis und ist nach ihren Angaben weltweit der erste seiner Art.
Wobei soll der medizinische Bildscanner helfen?
Darüber wird sich beispielsweise die Stärke des Blutflusses messen lassen. Es wird sich darstellen lassen, wie der Körper Glucose aufnimmt, wo sich Krebszellen angesiedelt haben, wo es Infektionen und Entzündungen gibt. Ein weiteres Ziel ist es, dass der Scanner Filme erstellt, die unter anderem zeigen, wie markierte Medikamente durch den Körper wandern.
Die beiden Wissenschaftler erwarten, dass Explorer sich stark auf die klinische Forschung und die Patientenversorgung auswirken wird, von der Diagnose über das Verfolgen des Krankheitsverlaufs bis zur Erforschung neuer Arzneimitteltherapien. Denn das Gerät könne nach eigenen Angaben die bislang qualitativ hochwertigsten PET-Scans liefern, die für die Diagnostik hilfreich sind.
Strahlendosis um 40 Prozent reduzieren
Die PET, Kurzform von Positronen-Emissions-Tomografie, eignet sich zum Beispiel, um Krebserkrankungen sowie mögliche Metastasen früh zu erkennen und zu beurteilen, aber auch um Demenz-Erkrankungen und Herzinfarkte einzuschätzen. Dafür erhält der Patient radioaktive Substanzen, die durch den Körper wandern. Durch das bildgebende Verfahren werden dann Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar.
Für die neue Entwicklung haben Cherry und Badawi aus PET und Computertomographie kombiniert – und verbessert. Der Explorer könne Aufnahmen bis zu 40-mal schneller als aktuelle PET-Scans produzieren und vor allem mit einer 40 Prozent geringeren Strahlendosis. „Ich hatte mir seit Jahren vorgestellt, wie die Bilder aussehen würden, aber nichts hatte mich auf die unglaublichen Details vorbereitet, die wir auf dem ersten Scan sehen konnten“, berichtet Cherry in einer Mitteilung.
Das Team arbeitet seit etwa 13 Jahren mit verschiedenen Kooperations-Partnern an dem Forschungsprojekt. Jetzt planen sie erste Studien, die beweisen sollen, wie Explorer die Medizin unterstützen kann.
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